Gesundheitsamt:
„Infos zu Hitze und Gesundheit“
Endlich Sommer! Die Sonne macht gute Laune, die Menschen sind viel an der frischen Luft und irgendwie geht alles leichter von der Hand – bis zu den auch aktuell wieder auftretenden „Hitzewellen“, die sich bei vielen belastend auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken können. Besonders ältere Personen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Bluthochdruck, sowie Säuglinge und Kleinkinder werden durch Hitze gesundheitlich belastet, aber im Grunde sind wir alle bei hohen Temperaturen oftmals weniger leistungsfähig und geschwächt, weil der Körper permanent damit beschäftigt ist, auf eine Kerntemperatur von etwa 37 Grad herunter zu kühlen. Aus diesen Gründen gibt das Gesundheitsamt des Donnersbergkreises im Folgenden einen Überblick über geeignete Maßnahmen, um mit der Hitze angemessen umzugehen.
Verantwortlich für die Hitzebelastung sind heiße Tage mit hohen Lufttemperaturen ab 30 °C bei gleichzeitiger Windstille oder nur sehr schwachem Wind. Ihnen folgen häufig Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt. Hält dieser Zustand mehrere Tage und Nächte an, sprechen wir von einer Hitzewelle.
Wer ist besonders gefährdet?
• Seniorinnen und Senioren
• Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder
• Personen mit chronischen Erkrankungen
• Personen, die körperlich schwer oder/ und im Freien arbeiten (z.B. Landwirte, Bauarbeiter)
• Obdachlose
Was macht Hitze mit uns?
Die thermophysiologische Wärmebelastung kann an heißen Tagen oder an Tagen mit extremer Hitze die Gesundheit gefährden. Flüssigkeitsmangel, eine Ver- schlimmerung verschiedener Krankheiten, Hitzekrämpfe sowie Sonnenstich und Hitzschlag können die Folge sein. Ernstzunehmende Warnzeichen des Körpers sind: Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe in Armen und Beinen, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Puls, ein Gefühl der Erschöpfung oder von Unruhe, Verwirrtheit und ein trockener Mund.
Erstmaßnahme im Notfall: Kühlen, kühlen, kühlen, etwas trinken und Notruf 112 wählen.
Wie verhalte ich mich richtig bei Hitze?
• Passen Sie den Tagesablauf an: meiden Sie nach Möglichkeit die Mittagshitze im Freien und beschränken Sie Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abend-stunden.
• Vermeiden Sie körperliche Belastungen, auch Sport. Falls Sie körperlich arbeiten müssen, trinken Sie pro Stunde zwei bis vier Gläser eines kühlen, alkoholfreien Getränks.
• Bleiben Sie draußen nach Möglichkeit im Schatten.
• Tragen Sie einen breitkrempigen Sonnenhut und eine Sonnenbrille.
• Beim Aufenthalt in der Sonne benutzen Sie ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor mindestens 20 (für Kleinkinder mindestens 30) oder höher mit „UVA-/UVB-Schutz“ oder der Bezeichnung „Breitspektrum“.
• Lassen Sie niemals Kinder oder gesundheitlich geschwächte Menschen in einem geparkten Fahrzeug zurück – auch nicht für sehr kurze Zeit! Gleiches gilt für Tiere.
• Achten Sie auf Ihre Mitmenschen, insbesondere auf alleinstehende, ältere oder pflegebedürftige Personen!
Trinken und essen Sie ausreichend:
Sie müssen Ihrem Körper ausreichend Flüssigkeit zuführen und gleichzeitig den Elektrolytverlust ausgleichen. Hierzu eignen sich: natriumhaltiges Mineralwasser, Säfte, Suppen, Brühen; wasserreiche Früchte, wie Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Pfirsiche. Nehmen Sie zusätzlich täglich mindestens anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich. Bei einem Anstieg der Körpertemperatur von einem Grad, wie es zum Beispiel bei Fieber der Fall ist (Körpertemperaturanstieg von 37 auf 38 °C), müssen Sie täglich wenigstens einen halben Liter Flüssigkeit zusätzlich aufnehmen; Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt grundsätzlich als Richtwert 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Bei Hitze kann der Flüssigkeitsbedarf auf das Drei- bis Vierfache ansteigen.
Vorsicht bei Alkohol und Kaffee. Viele denken, dass eine Extraportion Koffein den Kreislauf in Schwung bringen könnte und trinken besonders viel Kaffee oder Cola. Dies gibt dem Organismus lediglich einen vorübergehenden Energiestoß. Danach sackt der Kreislauf sogar noch weiter ab als vorher, was den Körper zusätzlich belastet. Deshalb sind koffeinhaltige Getränke an heißen Tagen nicht empfehlenswert. Das gilt sogar für Eiskaffee. Alkohol erweitert die durch die hohen Temperaturen sowieso schon weit gestellten Gefäße noch mehr, das Blut versackt und der Kreislauf leidet.
Des Weiteren empfiehlt das Gesundheitsamt:
• Meiden Sie sehr kalte Getränke – sie belasten den Magen.
• Essen Sie verteilt auf den Tag mehrere kleine, leichte Mahlzeiten.
• Halten Sie Ihren Körper kühl.
• Bleiben Sie in einem kühlen Raum.
• Lüften Sie nachts und morgens. Dunkeln Sie die Räume tagsüber ab.
• Verschaffen Sie sich Abkühlung mit einer kühlen Dusche oder einem kühlen Bad.
• Lassen Sie kühles Wasser über die Handgelenke laufen.
• Legen Sie eine feuchtkühle Kompresse auf Stirn oder Nacken, eine gekühlte Gelmaske auf die Augen oder verwenden sie einen Wassersprüher für Gesicht, Arme und Dekolleté.
• Reiben Sie die Füße mit gekühltem Fußbalsam ein, den Rücken und die Beine mit Franzbranntwein. Betupfen Sie die Schläfen, Hals und die Stelle hinter den Ohren mit kaltem Wasser oder Eis.
• Tragen Sie leichte, nicht einengende Bekleidung in hellen Farben (Baumwolle).
Säuglinge und Kleinkinder:
• Je kleiner ein Kind ist, desto empfindlicher reagiert es. Deshalb sollten Säuglinge (Kinder unter einem Jahr) nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden
• Kinder sollten zwischen 11.00 und 15.00 Uhr, möglichst im Haus oder zumindest im Schatten aufhalten, da dann die Sonnenstrahlung am stärksten ist.
• Des Weiteren wird eine luftige, helle Baumwollkleidung mit breitkrempigem Hut oder Mütze mit Nackenschutz empfohlen.
• Mindestens 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien sollten Sie dem Kind eine wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30) auftragen.
Infos:
Kontakt: Bei Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zu den Öffnungszeiten zur Verfügung unter der Telefonnummer 06352 710-500.