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Historisch: Kirchheimbolanden. (Foto: Frank Partsch)

Rückblick: 650 Jahre Stadt Kirchheimbolanden:


Kibo feierte 2018 Jubiläum mit Festprogramm

Von „Kirchheim“ zur „Kleinen Residenz“

Kirchheimbolanden auch oftmals als „Kleine Residenz“ bezeichnet liegt im waldreichen Norden von Rheinland-Pfalz und erhielt im Jahre 1368 die Stadtrechte und zeigt seitdem ein kaum zerstörtes mittelalterliches Stadtbild mit nur wenigen neuzeitlichen Eingriffen.

Kirchheimbolanden, oder einfach nur „Kibo“ wie es auch kurz genannt wird, ist die Kreisstadt des Donnersbergkreises und liegt an den Hängen des Wartberges (Schillerhain) und wird dabei überragt von dem 687 Meter hohen Donnersberg - dem höchsten Berg der Pfalz.

Um das Jahr 900 wurde ein Stift mit der schon vorhandenen Kirche, dem heiligen Remigius geweiht. Dieser Kirche (heute ev. Peterskirche) verdankt die Siedlung Kirchheim- als „Heim bei der Kirche“- ihren Namen. Kirchheim als das älteste Pfarrdorf der Umgebung wird bereits im Jahre 774 urkundlich erwähnt.

Als Reichslehen befand sich der Flecken Kirchheim im 12. Jahrhundert bei den Herren von Bolanden, 1288 kam es durch Heirat an die Grafen von Sponheim-Dannenfels und wieder später durch Heirat an das Haus Nassau, bei welchem es 400 Jahre verblieben ist.

Heinrich der II. von Spanheim lässt persönlich 1368 durch Kaiser Karl IV. Kirchheim zur Stadt erheben und es mit Mauern und Türmen umgeben welche bis heute in Teilen erhalten ist.  

Um das Jahr 1284 nennt man das Dorf Kirchheim bei „Poland“ (heute Bolanden), 1399 Kirchheim auf dem Gau, und dann im 18. Jahrhundert Kirchheimboland, um im 19. Jahrhundert endgültig den Namen Kirchheimbolanden zu erhalten. Der 30-jährige Krieg (Heute ist aus dieser Zeit nachweislich noch die älteste Herberge der Stadt  „Zum Löwen“ erhalten.) verwüstete auch die Stadt Kirchheim und die orleanischen Kriege, die  Ende des 17. Jahrhunderts hinterließen ebenfalls Spuren.

Seine größte Blütezeit, die teils noch bis heute anhält, erlebte Kirchheim unter den Fürsten Karl August (1719 - 1753) und Karl Christian (1753 - 1788). Letzterer war mit der holländischen Prinzessin Caroline verheiratet. In dieser Zeit wurde das Schloss mit Schlossgarten, die Hofkirche (heute Paulskirche), das Ballhaus, ein „Komödienhaus“ und die schönen Kavaliersbauten in der Allee- und Amtsstraße erbaut.

Im Jahre 1778 weilte Mozart auf Einladung der Fürstin Caroline in der „Kleinen Residenz“ und spielte auch in der heutigen Paulskirche auf der Orgel obwohl er in der damals katholischen Liebfauenkirche zum Gottesdienst ging. Zur Erinnerung trägt heute die Stumm-Orgel den Namen des großen Komponisten: „Mozart-Orgel“ und ist in der Paulskirche samt dem Original-Spieltisch zu bestaunen.

Im Jahre 1797 wurde die Pfalz und mit ihr auch dann Kirchheim französisch besetzt und regiert, nach den Befreiungskriegen kam sie und die Stadt selbst unter bayerische Verwaltung.

Im Kampf um die Einheit und Freiheit unseres Vaterlandes im Jahre 1849 gegen die Preußen fanden im Schlossgarten 17 Freischärler den Tod, denen 1872 ein Denkmal auf dem städtischen Friedhof gesetzt wurde bei welchem bis heute eine jährliche Gedenkfeier stattfindet.

In diesem Jahr gilt es dann auch das 650. Stadtjubiläum gebührend mit Rahmen- und Festprogramm zu feiern.


Das Festprogramm  2018 im Überblick:

650 Jahre Kirchheimbolanden

1. und 2. Februar, 19.30 Uhr, Aula des Nordpfalzgymnasiums: Rapunzel, gespielt vom Theater-Ensemble des NPG

24. Februar, 19 Uhr, Stadthalle: Jubiläumskonzert Nordpfälzer Oratorienchor, Kammerphilharmonie Europa und Solisten; Leitung: Stefan Wasser

17. März, 19.30 Uhr, Stadthalle: Offizieller Festakt

13. Mai, 11.30 Uhr, Museum im Stadtpalais: Eröffnung Sonderausstellung 650 Jahre Geschichte der Stadt Kirchheimbolanden – ein museales Kaleidoskop

2. Juni, 17 bis 22 Uhr, und 3. Juni, 11 bis 18 Uhr: Kulinarische Meile in der Schlossstraße 

4. bis 16. Juni, Platz vor der Orangerie: Bildhauersymposium 

10. Juni, 9 bis 18 Uhr, Römerplatz, Neue Allee und Schlossplatz: Oldtimerfest und Kelten-Klassik

14. Juni, 16 bis 18.30 Uhr, Kelterhaus und Schlossgarten: Der Freiheit kurzer Traum, Veranstaltung zum Freischarengedenktag

16. Juni, 11.30 bis 18 Uhr, Stadtmauerplatz am Grauen Turm: Auf- und vorgeführt – Szenen aus 650 Jahren Stadtgeschichte 

5. Juli, ab 11 Uhr, Schlosshof vor der Seniorenresidenz: „Schlossplatz-Zauber“ des Evangelischen Diakoniewerkes Zoar und der Lebenshilfe Westpfalz, ab 18 Uhr Konzert von Stargast Max Mutzke 

10. August, 17 Uhr, Kulturnacht, versch. Veranstaltungsorte in der Stadt

11. August bis 13. August: Residenzfes, großes Heimatfest, versch. Höfe und Lauben in der Stadt

Die Fest-Arena auf dem Festplatz im  Herrengarten:

24. August, 19 Uhr: Open-Air-Konzert Max Giesinger und Gäste 

25. August, 20 Uhr: Verdi Klassik-Open-Air 

26. August, 11 Uhr: Familienfest, 18 Uhr: Abschluss-Open-Air der US-Army Europe Band und Chor

1. September, 13 Uhr: Exkursion zur Stadtrechtsurkunde nach Oppenheim, Sponheim und Burgsponheim

16. September, 15 Uhr, Stadtbücherei: Kleine Residenz im Wandel der Zeit – literarischer Spaziergang mit Rainer Furch 

3. Oktober, 17 Uhr, Paulskirche: Chor- und Orchesterkonzert mit Bezirkskantorei Kirchheimbolanden-Winnweiler, Collegium Musicum Ludwigshafen und Solisten; Leitung: Bezirkskantor Martin Reitzig 

18. und 19. Oktober, 19.30 Uhr, Aula des Nordpfalzgymnasiums: Das Theater-Ensemble des Nordpfalzgymnasiums spielt die Komödie „Pension Schöller“ 

27. Oktober, 19 Uhr, Stadthalle: Historische Weinprobe

10. November, 20 Uhr, Stadthalle: Festkonzert mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester

9. Dezember, 20 Uhr, Parkdeck/Neue Allee: Feuerwerk zum Abschluss des Jubiläumsjahres

Zusätzlich:

Mai bis September: Kibo liest und lauscht Geschichte(n), eine Aktion des Donnersberger Literaturvereins. Verschiedene Autoren lesen dann ihre Texte an historischen Schauplätzen in der Stadt.

(Text: Redaktion)

 

V. i. S. d. P. Residenzbote.de --- Informationen aus Kirchheimbolanden und der Region